Thema: MUSIK IM NATIONALSOZIALISMUS

DIE TONKUNST, Januar 2020, Nr. 1, Jg. 14 (2020), 112 Seiten

Die neuzeitliche künstlerische Zueignungskultur, die sich im Spannungsfeld von utilitaristisch motivierten und bekenntnishaften Konzepten bewegt, ist bislang in Einzelfällen, nicht aber interdisziplinär auf ihre Gemeinsamkeiten hin befragt worden. Dabei bedeutet das Phänomen der Widmung für das 19. und frühe 20. Jahrhundert weit mehr als eine nur private Austausch- und Geschenkbewegung zweier Individuen. Mit ihrer medialen, repräsentativen oder explizit öffentlichkeitswirksamen Semantik kommt ihr im Rahmen künstlerischer Netzwerke und Identitätsbildungen eine bedeutende Rolle zu: Sie steht als Paratext an einer komplexen Schnittstelle von Kunstwerk und Welt, sie kann als ästhetisches oder politisches Bekenntnis gelesen werden, und sie provoziert Reaktion und Reflexion. Im sozialen Handeln der am Widmungsakt beteiligten Personen ermöglicht sie intertextuell und intermedial zahlreiche Anschlussmöglichkeiten. Das Januar-Themenheft der TONKUNST versammelt Beiträge aus der Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft und wird das Widmungs-Phänomen interdisziplinär beleuchten.


Unterstützt durch:
Weitere Ausgaben

Januar 2022
NATIONALISMEN IN DER FRÜHZEITLICHEN MESSE
Juli 2011
PERSPEKTIVEN DIGITALER MUSIKEDITION
Juli 2025
ANTON FRIEDRICH JUSTUS THIBAUT
Januar 2021
JOSQUIN: GEHEIMNIS SEINES ERFOLGES
Juli 2016
GRENZGÄNGE(R) UM 1800
Januar 2011
DIE MOTETTEN PIERRE DE LA RUES
Januar 2012
VOKALMUSIK 1910-1940
Oktober 2024
EXIL KOMPONIEREN – RUTH SCHONTHAL
^