Thema: MUSIKWETTBEWERBE IM 19. JAHRHUNDERT

DIE TONKUNST, Januar 2020, Nr. 1, Jg. 14 (2020), 112 Seiten

Die neuzeitliche künstlerische Zueignungskultur, die sich im Spannungsfeld von utilitaristisch motivierten und bekenntnishaften Konzepten bewegt, ist bislang in Einzelfällen, nicht aber interdisziplinär auf ihre Gemeinsamkeiten hin befragt worden. Dabei bedeutet das Phänomen der Widmung für das 19. und frühe 20. Jahrhundert weit mehr als eine nur private Austausch- und Geschenkbewegung zweier Individuen. Mit ihrer medialen, repräsentativen oder explizit öffentlichkeitswirksamen Semantik kommt ihr im Rahmen künstlerischer Netzwerke und Identitätsbildungen eine bedeutende Rolle zu: Sie steht als Paratext an einer komplexen Schnittstelle von Kunstwerk und Welt, sie kann als ästhetisches oder politisches Bekenntnis gelesen werden, und sie provoziert Reaktion und Reflexion. Im sozialen Handeln der am Widmungsakt beteiligten Personen ermöglicht sie intertextuell und intermedial zahlreiche Anschlussmöglichkeiten. Das Januar-Themenheft der TONKUNST versammelt Beiträge aus der Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft und wird das Widmungs-Phänomen interdisziplinär beleuchten.


Unterstützt durch:
Weitere Ausgaben

April 2012
WOLFGANG RIHM
Oktober 2015
MUSIKARCHÄOLOGIE
Januar 2018
EXILIERTE KOMPONISTINNEN
Oktober 2008
»SPÄTLESE« – KÖPFE UND JUBILÄEN 2008
April 2016
MIECZYSŁAW WEINBERG IN DER ÄRA BREŽNEV
Juli 2021
MUSIKWETTBEWERBE IM 19. JAHRHUNDERT
Januar 2013
MUSIKKULTUR AM HOF KATHARINAS DER GROSSEN
Juli 2024
BUSONI – KOSMOPOLIT DER MODERNE
^