DIE TONKUNST, Juli 2014, Nr. 3, Jg. 8 (2014), 160 Seiten

Der Blaubart-Stoff steht seit seiner ersten literarischen Formung im Märchenbuch von Charles Perrault (1697) im Spannungsfeld zwischen Märchen und Mythos. Vor allem das Spektrum der Interpretationsmöglichkeiten zwischen klar polarisiertem Gut-Böse-Schema des Märchens, psychologisch  differenzierender Ausdeutung und Kulturkritik im Allgemeinen ist die Basis dafür, dass dieses Sujet seither immer wieder als Thema für Märchen, Erzählungen, Dramen, Opern, bildende Kunst und Film gewählt wurde. Die Faszination des Blaubart-Themas gründet sich auf seine Eigenschaften als Schauergeschichte, auf die stete Aktualität von Geschlechterkonflikten und auf seine Wandelbarkeit im Blick auf den jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext. Das Themenheft, an dem verschiedene Opern-Spezialisten ausgewählte Werke diskutieren, aber auch Literatur- und Kunsthistoriker mitwirken, stellt die facettenreiche Ausgestaltung des Blaubart-Stoffes in Oper, Literatur und Kunst ins Zentrum. Mit einem sujetorientierten Zugriff auf verschiedene künstlerische Blaubart-Deutungen wird die Modellierung des Mythos in seiner Ausgestaltung und in Bezug auf das jeweilige künstlerische Genre erhellt.

Weitere Ausgaben

Oktober 2011
LISZT UND DIE FRAUEN
April 2015
PHÄNOMEN SKIZZE
April 2018
KULTUREN DES FRÜHEN SAMMELNS
Januar 2014
CARL PHILIPP EMANUEL BACH
April 2011
MAHLER UND DIE MODERNE
Oktober 2008
»SPÄTLESE« – KÖPFE UND JUBILÄEN 2008
Juli 2022
FRAU UND MUSIKWISSENSCHAFT
Oktober 2013
MUSIKSTADT LÜBECK
^