Thema: TOD, TRAUER UND TROST IN DER MUSIK UM 1600

DIE TONKUNST, Januar 2013, Nr. 1, Jg. 7 (2013), 160 Seiten

Die kulturellen Leistungen Katharinas der Großen sind von der Musikwissenschaft bislang kaum gewürdigt worden. Sowohl ihre eigene Inszenierung als »unmusikalisch« als auch die fehlende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Quellenmaterial haben vielmehr ein verzerrtes Bild der Zarin entstehen lassen. Katharinas Herrschaftszeit (1762–1796) scheint indes ganz unter dem Primat literarischer Aufklärung gestanden zu haben, interessierte sie sich doch auf das Lebhafteste für Philosophie und Literatur und hinterließ zahlreiche Schriftdokumente vom Gesetz über den Brief bis zum Theaterstück. Die unter Peter I. etablierte und unter Zarin Anna florierende Hofmusik führte sie nicht nur fort, sondern baute sie mit Nachdruck aus. Die Beiträge des TONKUNST-Themenheftes knüpfen an den aktuellen Forschungsstand zur Hofoper an, beziehen aber auch neuere Aspekte zur Hofkulturforschung ein. Zu erhoffen ist dadurch nicht nur ein vertiefter Blick auf die Zusammenhänge von Macht, Politik und (Musik-)Kultur während der Regierung von Katharina II., sondern auch die Differenzierung gängiger Auffassungen von absolutistisch-aufgeklärter Hofkultur im Allgemeinen.


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