Thema: HEIMAT? – MUSIKPRAXIS IN OSTASIEN

DIE TONKUNST, Juli 2019, Nr. 3, Jg. 13 (2019), 128 Seiten

Das Juli-Themenheft beleuchtet Felix Draeseke (1835–1913) und sein Spätwerk im Kontext des Fin de Siècle. Der in Coburg geborene Komponist hatte sich nach einem längeren Aufenthalt in der Schweiz 1876 in Dresden niedergelassen, wurde dort 1884 zum Konservatoriums-Professor berufen und etablierte sich endgültig als Komponist. In dieser für ihn künstlerisch entscheidenden Phase wandte er sich vielfach der Kammermusik zu, komponierte seine »Symphonia tragica«, die ihn schlagartig berühmt machte, und ließ 1899 schließlich sein groß angelegtes Oratorium »Christus« folgen. Zudem setzte er sich des Öfteren publizistisch mit aktuellen musikästhetischen Fragestellungen auseinander. Die schaffensintensiven Dekaden Draesekes der 1880er- und 1890er-Jahre befragt das Themenheft auf ihre neuen Werkkonzeptionen, Gattungsexperimente und Rezeptionsmechanismen. Die besonders im Fin de Siècle spürbare Spannung zwischen Moderne-Skepsis, Bewahrungstendenzen und kühnem Experiment scheint Draesekes facettenreiches Spätwerk dabei besonders geprägt zu haben.


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