Obwohl einer der größten Staaten der Erde, gilt Brasilien aus europäischer Sicht musikgeschichtlich weitgehend als terra incognita. Der musikalische Beitrag scheint sich in populären Musik- und Tanzformen wie Samba und Bossa Nova oder in der Kunstmusik Carlos Gomes’, Heitor Villa-Lobos’ und Camargo Guarnieri zu erschöpfen. Wobei hier die Bekanntheit populärer Musik stark im Kontrast zur unbekannteren klassischen Musik steht. Die brasilianische Musikwissenschaft wirkt dieser auch in Brasilien anzutreffender Wissenslücke mit einer in den letzten Jahrzehnten breit angelegten Forschung entgegen. Erfreulicherweise lässt sich dadurch ein starker Anstieg an brasilianischer Musik in Konzertprogrammen und Einspielungen konstatieren. Das diesjährige Juli-Heft der TONKUNST ist insofern besonders, als es der Zusammenarbeit brasilianischer und deutscher Autorinnen und Autoren entstammt, die in ihren Beiträgen künstlerische, historische, ethnologische, pädagogische und technologische Perspektiven beleuchten und damit die faszinierende Vielfalt der brasilianischen Musikkultur aufzeigen.
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